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Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut

Die jährliche Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut erinnert an eine Zeit, in der für den Schutz vor Pest und Wölfen noch gepilgert, gebetet, geopfert wurde. Die mit Beginn des Almsommers hochkochende Wolfsdebatte macht den lange vergessenen Ursprung der Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut wieder aktuell.

Seit 1544, da gibt es eine erste urkundliche Erwähnung, wahrscheinlich aber schon länger, pilgern Pinzgauer alljährlich am 28. Juni , dem Vorabend des „Peter und Paul-Tag“ über das Hochtor.

Die Wallfahrt von Rauris aus ist erst später hinzugekommen. 3.000 bis 5.000 Menschen beteiligen sich alljährlich an der Wallfahrt. Früher war der Anteil jener, die von Ferleiten aus starteten, größer.


War es die Pest oder die Gefahr von Raubtieren? Der Hintergrund der Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut lässt sich nicht genau klären. Kanonikus Josef Lahnsteiner, eine anerkannte Instanz, was die Pinzgauer Heimatforschung betrifft, führt im Band „Unterpinzgau“ seines dreiteiligen historischen Standardwerks die Raubtier-Erklärung an. „Als Wölfe und Luchse in unserer Gegend überhandnahmen und ihre Blutgier an den harmlosen Haustieren befriedigten, gelobten die Bauern in ihrer Hilflosigkeit eine jährliche Wallfahrt zum heiligen Blut jenseits der Tauern“, schreibt Lahnsteiner und belegt seine Annahme mit einem Verweis auf Aufzeichnungen aus dem Pfarrarchiv Taxenbach aus dem Jahre 1729, wo es heißt: „Vor unvordenklichen Jahren (sicut traditio), als die Wölf von dem Thauerngebürg großen Schaden gethan, man einen beschwerlichen Creuzgang yber den Thaurn zum Hl. Blueth gelobt, so noch alle zwei Jahr verrichtet würdt …“. QUELLE: Osttirol-Heute. at


Ab 4:15 Uhr bringen Zubringerbusse die Wallfahrer vom Gasthof Weixen zum Parkplatz. Ab hier geht es einen Güterweg entlang zum alten Tauernhaus. Es herrscht bereits reges Treiben vor dem Haus, in der Stube sitzen die Wallfahrer und stärken sich beim Frühstück. Durch den Regen warten viele die Morgenmesse nicht ab und marschieren Richtung Litzlhofalm los.


Um 7 Uhr startet die Wallfahrt mit der Morgenmesse am Rauriser Tauernhaus.


Die Route führt vom Tauernhaus zur Litzlhofalm mit einer Gebetsrast um 9 Uhr. Weiter in das wunderschöne Talschluss des Seidlwinkltals.



10.30 UhrGebetsrast beim Scherm

11.15 UhrGebetsrast beim Kreuz



Nach dem Gebetsrast beim Kreuz geht es hoch zur Großglockner Hochalpenstraße. Am Hochtor treffen die Rauriser Pilger auf die Wallfahrer aus Fusch / Ferleiten. Bei kühlem Wanderwetter und Regen schlängelte sich der Zug der Pilger die Serpentinen die alte hinauf. Heuer warteten wir vergeblich auf Sonnenschein; stattdessen war ein kühler Wind unser ständiger Begleiter.


gemeinsamer Abmarsch vom Kasereck zur Gipperkapelle



Müde, aber glücklich am Ziel

Um 17 Uhr schließlich trafen wir Wallfahrer müde, aber glücklich am Ziel ein. Der Heiligenbluter Pfarrer und die örtliche Musikkapelle begrüßten und geleiteten uns in das Gotteshaus. Die meisten Wallfahrer traten am Abend nach dem Pilgergottesdienst wieder den Rückweg an. Dafür standen Busse in ausreichender Zahl bereit. Andere konnten den erlebnisreichen Tag bei den Klängen der Trachtenmusikkapelle ausklingen lassen und kehrten erst tags darauf nach Hause zurück.



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